Mittelgebirgsklima - Merkmale und gesundheitliche
Wirkung *
Mittelgebirgsklima wird als Schonklima bezeichnet.
Grund hierfür sind die im Vergleich zum Reizklima
der Küsten und Hochgebirge mild und gemäßigt
ausgeprägten Klimafaktoren. Denn während sich
Reizklima durch niedrige Temperaturen, geringen Sauerstoffpartialdruck,
starke Sonneneinstrahlung, große Temperaturdifferenzen,
hohe Windgeschwindigkeiten und Höhenreiz ausgesprochen
anregend auf den Organismus auswirkt, ist das Schonklima
der Mittelgebirge eher dazu geeignet, den Organismus
zu beruhigen.
Merkmale des Mittelgebirgsklimas
Typisch für das Schon- beziehungsweise Mittelgebirgsklima
sind mittlere Temperaturwerte. So liegt die Durchschnittstemperatur
des wärmsten Monats im Mittelgebirgsklima bei 19
bis 21 Grad. Weitere Merkmale sind die gering ausgeprägten
Temperaturschwankungen beziehungsweise Temperaturdifferenzen
im Tagesverlauf, geringe Windbewegung mit geringeren
Windgeschwindigkeiten sowie guter Windschutz vor allem
gegen Nordwest- und Westwind. Auch Strahlungsintensität
und Höhenreiz sind im Vergleich zum Reizklima deutlich
abgeschwächt.
Einfluss des Waldes auf das Mittelgebirgsklima
Ein Großteil der Klimafaktoren des Mittelgebirgsklimas
wird von den ausgedehnten Waldflächen der Mittelgebirge
verursacht und begünstigt. So speichert der Wald
beispielsweise die Wärme des Tages und gibt sie
in der Nacht wieder an die Umgebung ab. Auf diese Weise
sorgt der Wald für ein sehr ausgeglichenes Temperaturspektrum,
da extreme Temperaturdifferenzen zwischen Tages- und
Nachttemperatur aufgrund des natürlichen Wärmeausgleichs
verhindert werden. Zudem filtern Waldflächen die
Luft und binden Staub, Schmutz und Allergene, was sich
durch kühle und saubere Luft besonders für
Allergiker bemerkbar macht. Gleichzeitig sorgt der Wald
für Schutz vor unangenehmem Wind.
Ebenfalls von therapeutischer Bedeutung ist die Schönheit
des Waldes. Viele Kurorte
finden sich in landschaftlich sehr reizvollen Regionen,
die sich gerade dadurch positiv auf den Wert einer Kur
auswirken. Auch wird der Wald als Erholungs- und Bewegungsrefugium
gern als "Terrainkur" aktiv in entsprechende
Kurprogramme mit einbezogen.
Medizinische Nutzung und Wirkung des Mittelgebirgsklimas
auf den Menschen
Aufgrund seiner schonenden, reizarmen Wirkung eignet
sich das Mittelgebirgsklima sehr gut zur allgemeinen
Gesundheitsprophylaxe. Optimale Bedingungen bietet es
aber auch für Menschen mit herabgesetzter Belastbarkeit,
beispielsweise während der Rehabilitation nach
überstandener Krankheit. Die Klimatherapie
im Mittelgebirgsklima eignet sich für vielfältige
Krankheitsbilder. Therapeutische Schwerpunkte liegen
auf Herz-Kreislauf-, Atemwegs- und Stoffwechselkrankheiten
sowie auf rheumatischen Krankheitsbildern und Hauterkrankungen.
Von therapeutischer Bedeutung ist dabei vor allem die
reine Luft, die frei von Schadstoffen und Allergenen
besonders bei Atemwegserkrankungen heilend wirkt. Therapeutisch
wirksam ist aber auch die geringe Wärmebelastung,
die den Kreislauf entlastet. Auch das waldreiche Terrain
mit seinen leichten Steigungen ist von gesundheitlicher
Bedeutung. So profitieren vor allem Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen
von der gemäßigten Bewegung in der kühlen
und sauberen Luft. Grundsätzlich schont und fördert
das Mittelgebirgsklima den gesamten Organismus und trägt
so zu Heilung und Wohlbefinden bei.
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